Thomas Staudt, MdL

Unternehmen setzt starkes Signal – Ministerpräsident Haseloff zu Besuch im Genthiner Chemiepark

Der traditionsreiche Industriestandort Genthin erlebt neuen Aufwind.

Alle Teilnehmer bei der Betriebsbesichtigung von German Hygiene LiquidsAlle Teilnehmer bei der Betriebsbesichtigung von German Hygiene Liquids

Mit der Entscheidung des bayerischen Mittelständlers German Hygiene Liquids, seine gesamte Produktion nach Genthin zu verlagern, rückt die Stadt erneut in den Fokus als bedeutender Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalts. Ministerpräsident Reiner Haseloff machte sich nun persönlich vor Ort ein Bild von der Entwicklung.

„Ende des Jahres werden wir die komplette Produktion in Genthin haben“, erläuterte Firmeninhaber Thomas Schnell während des Rundgangs durch die Produktionsstätte. Bereits jetzt zeichnet sich ab: Die Zahl der Beschäftigten wächst von derzeit 38 auf rund 65 Mitarbeitende, das Produktionsvolumen an Reinigungsmitteln wird sich nahezu verdoppeln. Zusätzlich werden neue Lagerkapazitäten geschaffen und eine Produktionslinie für Cremes eingerichtet – ein klares Bekenntnis zum Standort Genthin.

Die Produkte von German Hygiene Liquids finden breite Anwendung in Industrie, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen. Schulen, Einkaufszentren, Krankenhäuser sowie namhafte Hotelketten zählen zu den Kunden. Damit wird nicht nur der Standort Genthin gestärkt, sondern auch die Versorgungssicherheit für wichtige Branchen gewährleistet.

Ministerpräsident Haseloff bezeichnete die Investition als ein „gutes Zeichen für den Standort und für die Wirtschaft Sachsen-Anhalts insgesamt“. Sie zeige, dass Unternehmen in der Region attraktive Bedingungen vorfinden und zukunftsfähig investieren können.

Auch aus Sicht der Standortentwicklung gibt es positive Nachrichten: Elisa Heinke, Geschäftsführerin der QSG, kündigte die Gründung eines Zweckverbandes mit Chemiepark-Unternehmen, Kommunen und Landkreis an. Schon heute arbeiten rund 350 Menschen im Genthiner Industriepark – mehr als in den letzten Henkel-Jahren 2007/08.

Für Haseloff war der Besuch auch eine persönliche Reise in die Vergangenheit: Bereits in den 1970er Jahren stand Genthin für ihn im Fokus seiner beruflichen Überlegungen. Später, 2008, begleitete er als Wirtschaftsminister die schwierige Zeit des Henkel-Abschieds. Heute sieht er den Standort auf einem erfolgreichen Weg: „Genthin ist ein Beispiel für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit unserer Region – trotz herausfordernder Rahmenbedingungen in der Chemiebranche.“

Während große Konzerne der Branche aktuell mit Umsatzrückgängen kämpfen, setzt Genthin mit der Ansiedlung von German Hygiene Liquids ein starkes Zeichen. Damit knüpft der Standort an seine über hundertjährige Tradition an – und blickt gleichzeitig zuversichtlich in die Zukunft.